Das Schicksal der LBE (Teil 3): "Aus dem geheimen Plan wird Gewissheit"
Erstellt am Freitag, 19. März 2010
Es ist davon auszugehen, dass bei seinem Besuch im engsten Kreis über den Vorgang "49 Apü 2" gesprochen wurde. Denn die Finanzen sahen alles andere als rosig aus; man hatte sich tief verschuldet und der Hauptgläubiger war die Reichsbahn - und als solcher dürfte Herr Dorpmüller die LBE auch damals gesehen haben!
Unabhängig davon: Die LBE befand sich in einer Euphorie-Stimmung; das Konzept des neuen Doppelstockzuges hatte sich in jeder Hinsicht bewährt - Frühling, Sommer und Herbst des Jahres 1937 vergehen für die LBE wie im Traum, denn der Zuspruch der Fahrgäste insbesondere im Bäderverkehr nach Travemünde übertrifft alle Erwartungen. Die Restlieferungen an Fahrzeugen, insbesondere der Doppelstockwagen erfolgen termingerecht, die Zahlen weisen nach oben - so übersah man aber wohl die Zeichen der Zeit!
Das nächste überlieferte Dokument ist ein streng vertrauliches Papier der HV in Berlin, Abteilung IV, - Aktenzeichen nunmehr "47 Apü" - an ihre Abteilungsleiter, dass der Herr Reichsverkehrsminister den Vollzug der Verreichlichung nunmehr angeordnet hat.
Es ist aus dem Bearbeitungsvermerk vom 27. Oktober zu schließen, daß die HV, Abt. IV, dieses Thema zunächst nicht mit höchster Priorität bearbeitet hat; dennoch ist klar - und aus den handschriftlichen Vermerken zu entnehmen, daß sich nunmehr die Unterabteilungen konkret mit der Umsetzung beschäftigen werden.
(Der vierte und letzte Teil wird sich mit den restlichen Zeitzeugnissen bis zum Ende am 31.12.1937 beschäftigen)