Die Güterwagen der LBE
Neben dem Transport von Personen, war ein der wichtigen Einnahmequellen der Transport von Gütern jeglicher Art. Güterwagen waren und sind auch noch heute die Lastesel der Eisenbahn.
In den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts nahmen Getreide, Holz und Kohlen den ersten Platz bei der Güterbeförderung der LBE ein. Wenige Jahre später war Holz das wichtigste Tranportgut. Schon damals war der Lübecker Hafen ein wichtiger Umschlagplatz für Holz aus den nordischen Ländern. Diese Rolle hat der Hafen auch heute noch.
Nach Bombe (Quelle 60, S. 65) standen 1906 an der Spitze der langen Liste der beförderten Güter:
Bau- und Nutzholz |
222.000 t |
Düngemittel |
41.000 t |
Kohlen |
217.000 t |
Fische |
37.000 t |
Eisen- u. Stahlwaren |
98.000 t |
Mühlenfabrikate |
33.000 t |
Getreide |
71.000 t |
Milch |
24.000 t |
Nachweisbar sind wenige, einzelne Güterwaggon der LBE erhalten geblieben. Einer befindet sich in aufgearbeitetem Zustand im Eisenbahnmuseum Bochum-Dalhausen.
Lt. Jörg Windberg sind in den letzten Jahren noch einige mehr gefunden worden. Man sollte davon ausgehen, das sich die Güterwagen der LBE nicht sonderlich von denen der preußischen Staatsbahn unterschied.
Abgestellte Güterwagen vor 1907 an der Stelle, wo heute die "Possehlstraße" verläuft
Die Güterwagen der LBE
* Anmerkung: die vor 1910 bereits ausgemusterten Arbeits- und Dienstwagen sind in der Tabelle nicht mit aufgeführt.
Einige weitere Dienstwagen waren vorhanden, die meist aus dem Umbau anderer Wagen entstanden waren. So gab es Sanitätsbeiwagen, Mannschaftswagen, Arbeiterwagen, Viehbegleitwagen, Belastungswagen, Gaswagen, Düngerwagen, Sprengwagen sowie einen Salonwagen.
Wie bei anderen Bahngesellschaften auch, waren auch etliche Privatwagen bei der LBE eingestellt, wie z.B. Kesselwagen zum Transport von Mineralölprodukten, Fleisch- und Bierwagen. Wie ich kürzlich erfuhr waren auch 2 Wärmeschutzwagen zum Transport von Milch der Bahrenfelder Margarine-Fabrik von A.L.Mohr bei der LBE eingestellt (Die Firma Piko hat hiervon ein Modell erstellt).
Als Beispiel soll hier der Wagen der "Lübecker Schwefelsäure- und Superphoshat Fabrik" gezeigt werden
Auf eine Besonderheit ist hinzuweisen, die dreiachsigen Güterwagen wurden - entgegen der Regel - durch die Anfügung einer "3" gekennzeichnet. Die offenen hochbordigen Viehwagen der Anfangsjahre trugen das Gattungsmerkmal" Vo".
Aus dem Archiv des Verkehrsmuseum in Dresden ein Foto eines "gedeckten Güterwagen" gebaut seinerzeit in Görlitz: