Die Schnellzugwagen der LBE
Als Schnellzugwagen werden Reisezugwagen bezeichnet, die bevorzugt für den schnellen Reiseverkehr über längere Strecken eingesetzt werden. Eine eigene Gattung von europäischen Schnellzugwagen bildete sich erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts von Deutschland ausgehend heraus.
Die Züge wurden schneller, aber noch immer mussten sich die Schaffner außen am Zug entlang hangeln, wenn sie die Reisenden kontrollierten. Der Komfort verbesserte sich zwar durch die Einführung von vierachsigen Abteilwagen im Fernverkehr, aber die Nachteile blieben. Eine Bewegung im Zug war nur innerhalb von drei benachbarten Abteilen, allenfalls innerhalb eines Waggons möglich.
1891 führte die preußische Staatsbahn einen neuen, für damalige Verhältnisse revolutionären Wagentyp ein. Die neue, im Schnitt 20,5 Meter lange Wagenbauart vereinigte die Vorteile des amerikanischen Chair-Car-Prinzips mit der gewohnten europäischen Abteilanordnung. Es war nun jedes Abteil vom Wageninneren über einen Seitengang erreichbar. Darüber hinaus waren die Plattformen am Wagenende geschlossen ausgeführt. Zwischen den einzelnen Wagen war nun mittels eines mit einem Faltenbalg am Wagenende geschützten Übergangs ein Durchgang durch den ganzen Zug möglich: Der Durchgangswagen, kurz D-Zug-Wagen.
1906 beschaffte die LBE 3 Wagen dieses neuen Typs. Es waren Wagen nach preußischem Vorbild der Gattung AB4ü.
Obwohl die vierachsigen Durchgangswagen der preußischen Staatsbahnen rein äußerlich über 25 Jahre weitgehend unverändert blieben, veränderte sich die Technik doch erheblich. Anfangs rein hölzerne Wagenkästen, wurden die Langträger später mit Blechen verstärkt und nach 1910 durch Stahlträger verdrängt.
Ähnlich bei den Seitenwänden, von Holzwänden mit aufgeschraubten Blechtafeln ging man 1912 über zum Stahlgerippe mit "eiserner" Außenhaut. Mit den Stahlträgern verschwanden die Sprengwerke und 1909 wurde das preußische Regeldrehgestell durch das amerikanische Schwanenhals-Drehgestell ersetzt.
Neben den Reichseisenbahnen beschaffte auch Mecklenburg und die „Lübeck-Büchener Eisenbahn“ preußischen Bauarten.
Die Schnellzugwagen der LBE
Hier sind die Bilder des Zufallfundes aus dem Verkehrsmuseum Dresden: