Bf Rahlstedt
Wer mit der Bahn von Lübeck nach Hamburg fährt, erreicht heute vor der nächsten Station, Hamburg-Rahlstedt, das Gebiet der Freien und Hansestadt Hamburg. Dies war - mit Ausnahme der letzten Monate als eigenständiges Unternehmen - zur Zeit der LBE nicht der Fall. Bis zum 1.4.1937 verlief die Grenze zwischen Preußen (Provinz Schleswig-Holstein) und Hamburg südwestlich des Bahnhofs Wandsbek. Erst mit dem "Gesetz über Groß-Hamburg und andere Gebietsbereinigungen" (Groß-Hamburg-Gesetz), mit dem die Reichsregierung zudem die Auflösung des Landes Lübeck sowie verschiedene weitere Gebietsveränderungen (u.a. in der Prignitz und im Hunsrück) anordnete, wurden neben zahlreichen anderen Gemeinden auch die bis dahin zum Kreis Stormarn gehörende Gemeinde Rahlstedt sowie die kreisfreie Stadt Wandsbek, die zugleich Sitz der Kreisverwaltung von Stormarn war, in das Land Hamburg eingegliedert.
Die beiden gezeigten Ansichtskarten des Bahnhofs Rahlstedt stammen noch aus "preußischer Zeit".
Die ältere Aufnahme, die eine unbekannte Lok am noch heute existierenden Mittelbahnsteig zeigt, wurde im Jahre 1906 nach Kopenhagen geschrieben. Wer Dänisch kann, mag sich an der Übersetzung des Textes versuchen. Die Worte "med toget" deuten darauf hin, daß der Verfasser der Grüße die LBE selbst für eine Fahrt genutzt hat.
(Quelle: Sammlung Ralf Böttcher)
Das zweite Bild, das offenbar aus einem in der Nähe des Bahnhofs gelegenen Haus heraus aufgenommen wurde, läßt sich zwar nicht anhand eines Poststempels datieren. Die Abbildung von zwei Doppelstockwagen einerseits sowie die Verwendung der Ortsbezeichnungn ohne den Zusatz "Hamburg" andererseits lassen vermuten, daß die Karte in der zweiten Hälfte der dreißiger Jahre, aber vor dem Inkrafttreten des Groß-Hamburg-Gesetzes (s.o.), hergestellt wurde.
(Quelle: Sammlung Ralf Böttcher)
Wandsbek