Die Strecke nach Hamburg
Der Bau der Eisenbahnstrecke Lübeck - Büchen war eine den politischen Umständen geschuldete Lösung, denn eigentlich sollte die Strecke direkt nach Hamburg führen. Nach zähen Verhandlungen mit der dänischen Regierung erhielt die LBE die Konzession für die schon 1843 geplante Linie Lübeck-Hamburg unter dem 24. April 1860 von Dänemark, am 29. November 1862 und am 1. Dezember 1862 von den Senaten der Hansestädte zu Lübeck und Hamburg.
Die Bahn wurde am 8. August 1865 für den Gesamtverkehr eröffnet. Die LBE gab für den Bau der Bahn Lübeck-Hamburg 10.800.000 M. neue Aktien aus und nahm 1866 zur Vermehrung der Betriebsmittel eine 5%ige Anleihe von 2.100.000 M., sowie 1875 zur Legung des zweiten Gleises auf der Strecke Lübeck-Hamburg. Quelle: Enzyclopädie der Eisenbahn
"Durch den am 14. März abgeschlossenen Vertrag über die Ablösung des Sundzolls mußten die Ansichten der dänischen Regierung hinsichtlich dieser Bahn sich wesentlich ändern." Quelle
Die Ablösung der Sundzolls erst mache den Bau der Eisenbahnstrecke 1863 nach Hamburg möglich. Lübeck mußte hierfür Ausgleichszahlungen an Dänemark leisten.
Die rund 63 km lange Strecke verlief von Lübeck über Reinfeld, Oldesloe, Ahrensburg, Rahlstedt und Wandsbek bis zum Lübecker Bahnhof in Hamburg. Daran schloss sich nach Süden abknickend eine Verbindung zum Lübecker Güterbahnhof zwischen der Sonninstraße und dem heute zugeschütteten Lübecker Kanal an, die unterhalb des Berliner Bahnhofs in die Berlin-Hamburger Bahn mündete. Die LBE besaß damit 1870 ein Streckennetz von 111,27 km Länge.
Zwischen 1906 und 1908 änderten sich die Gleisführungen an den jeweiligen Endbahnhöfen der LBE. Der bisherige Bahnhof der LBE in Hamburg wurde geschlossen. Die LBE verlängerte Ihre Strecke bis in den neuen Hauptbahnhof. Zusätzlich wurde der Haltepunkt "Berliner Tor" eingerichtet.
Bis 1906 gab es im Umfeld des LBE-Bahnhofs noch drei weitere Fernbahnhöfe (Berliner Bahnhof, Hannoverscher Bahnhof und den Bahnhof Klosterthor), von denen keiner eine direkte Verbindung zur Strecke der LBE besaß. Ab dem 6. Dezember 1906 wurden sie durch den neuen Hamburger Hauptbahnhof ersetzt.
Auch in Lübeck änderte sich die Gleisführung grundlegend. Mit der Verlegung des neuen Hauptbahnhofs von der Wallhalbinsel auf das Gelände der Rethteichwiesen, war eine Verschwenkung der bisherigen Gleise, die in Richtung Wallhalbinsel verliefen, in Richtung Westen notwendig.
Sowohl die Strammstrecke, als auch die Gleise- und Bahnanlagen der "Eutin-Lübecker Eisenbahn" und der "Mecklenburgischen-Friedrich-Franz-Eisenbahn" mußten verlegt werden.
In diesem Zusammenhang wurde offensichtlich der Lokschuppen und das kleine Bw der MFFE aufgelöst. Auch die "ELE" erhielt ein neues Zuhause. Der Lokschuppen der ELE, der heute bei der Bahn als LEU-Schuppen geführt wird, ist noch das Bw des Vereins "Historische Eisenbahnfahrzeuge Lübeck e.V. ".
Für die Bahn AG und die Regionalbahn in Schleswig-Holstein ist die Strecke Lübeck - Hamburg eine des wichtigesten Strecken in nördlichen Bundesland.