Die LBE in der virtuellen Realität - LBE-Anlagen
Erstellt am Freitag, 25. November 2016
Geschrieben von Jörg Windberg
In meinem vorherigen Beitrag zu diesem Themenkreis wurde auf die zwischenzeitlich erschienenen Modelle eingegangen. Wie diese Fahrzeuge, sinnvoll mit DRG- Fahrzeugen kombiniert, schon heute die Gestaltung passabler, glaubwürdiger und darüber hinaus auch noch nahezu maßstäblicher LBE-Anlagen zulassen, wie sie in den letzten Jahren entstanden sind, bzw. zur Zeit im Entstehen begriffen sind, soll im Folgenden näher beschrieben werden.
Der nächste Winter kommt bestimmt
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Im Trend (EEP)-Shop findet sich die kleine Winteranlage mit dem genannten Titel unter den Bestellnummern JW30003 (Epoche2), JW30004 (Epoche 3) und JW30005 (Sparpaket, beide Epochen). Sie stellt die Travemünder Strecke etwa im Bereich parallel der Travemünder Landstraße zwischen dem (heutigen) Haltepunkt Kücknitz und dem ehemaligen Bahnhof Pöppendorf dar. Das Fahrzeugmaterial entspricht in etwa den um 1938 bzw. 1979 hier eingesetzten Fahrzeugen, kann aber selbstverständlich durch den Käufer um eigene oder besser geeignete, neuere Materialien ergänzt werden. |
Winterscene mit dem Bahnhof Pöppendorf
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Zentraler Mittelpunkt dieser kleinen, im Lieferzustand im Vollautomatik-Betrieb laufenden Anlage ist der im Jahre 2008 abgerissene Schrankenposten 118 an der Travemünder Landstraße, den EEP-Konstrukteur Dirk Kanus als hochdetailliertes virtuelles Wintermodell der Anlage beigesteuert hat. |
Posten 118 im Winter (1)
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Zentraler Mittelpunkt dieser kleinen, im Lieferzustand im Vollautomatik-Betrieb laufenden Anlage ist der im Jahre 2008 abgerissene Schrankenposten 118 an der Travemünder Landstraße, den EEP-Konstrukteur Dirk Kanus als hochdetailliertes virtuelles Wintermodell der Anlage beigesteuert hat. |
Posten 118 im Winter (2)
Dasselbe gilt natürlich auch für die neue Sommerversion:
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"Wann wirds mal wieder richtig Sommer" heißt diese Anlage, die im August 2016 unter der Bestellnummer JW30047 als Paket mit einer Epoche 2 und einer Epoche 3- Version erschien. Hier werden jedoch schon teilweise die zwischenzeitlich erschienenen neueren LBE-Eisenbahnfahrzeuge mitgeliefert. |
Posten 118, Foto im Sommer 1937, Blick zurück Richtung Lübeck
Hier zunächst wiederum der Posten 118.
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Posten 118, Foto im Sommer 1976, Blick Richtung Norden |
Posten 118 im Sommer, Simulation mit ähnlichem Standort und Blickrichtung |
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Neben dem Posten 118 ist hier auch das von Achim Fricke gebaute maßstäbliche Bahnhofs- gebäude in Pöppendorf zu finden sowie sein am Bahnübergang Ovendorfer Straße befindlicher, ebenfalls längst abgerissener Schrankenposten 120. |
Bahnhofsgebäude Pöppendorf, Foto 1936
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Bahnhofsgebäude Pöppendorf, Simulation |
Posten 120, Simulation |
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Leider gibt es weder die älteren, noch die neuen LBE-Doppelstockwagen in grüner Farbe als DB-Modell, so dass für die Anlagenversion der Epoche 3 zu einem Notbehelf gegriffen wurde: Das im EEP-Programm befindliche Modell des DR-Doppelstockzuges wurde kurzerhand (mit Erlaubnis des Urhebers Stefan Köhler-Sauerstein) ein wenig „auf DB umgepaintet“, um wenigstens annähernd den Eindruck der für die 60er und 70er Jahre typischen Sandwich-Garnitur mit mittig laufender V200 widergeben zu können. |
Ein Zug aus der Bundesbahnzeit mit Doppelstockwagen und mittiger V200
Hier wird aber hoffentlich in nächster Zeit ein „echtes“ DB-Modell nachgeliefert werden.
Das LBE-Projekt
Travemünde - Hafenbahnhof
Der eigentliche, im Entstehen begriffene „Knüller“ ist jedoch die große virtuelle Anlage von Uwe Brinkmann, der sich der LBE-Strecke von Kücknitz über Travemünde bis Niendorf (Ostsee) angenommen hat. Wegen der bei derart großen Anlagen auch mit Hochleistungscomputern schwierig zu berechnenden Positionswechsel beim Betrachten der Anlage (das Bild fängt bei Schwenks –salopp gesagt- fürchterlich an, zu „ruckeln“), soll die Anlage in mehreren Teilen erscheinen. Beim Jahrestreffen der LBE-Freunde 2016 konnten die Teilnehmer schon einen Blick auf den 1. und 2. Teil von Travemünde Hafen über Travemünde Strand bis zum Bahnhof Niendorf werfen.
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Eine JU G24 über Travemünde |
Travemünde Strandbahnhof |
Niendorf
Ein Zeppelin über Travemünde
Hier funktioniert mittlerweile fast alles und es ist faszinierend, wie gut das Flair der alten LBE hier eingefangen werden konnte. Natürlich können die späteren Käufer auch hier die Modelle ganz nach Belieben ergänzen oder ersetzen und auch die Landschaft so abändern, wie man sie vielleicht selbst noch in Erinnerung hat. So hat der Verfasser dieser Zeilen neben vielen anderen kleineren Modifikationen noch die alte Seebadeanstalt hinzugefügt, die Rönnauer Mühle u.v.a.m. Auch das Luftschiff „Hindenburg“ erinnert an die Landung des „Graf Zeppelin“ auf dem Flughafen am Priwall in den 30er Jahren und der Passagierdampfer „Monte Rosa“ an die Besuche der „Hamburg-Süd“- Schiffe am Travemünder Ostpreußenkai
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Durchblick durch die Vorderreihe auf die "Monte Rosa" |
Wie zuvor die Vorderreihe mit Blick auf die "Monte Rosa", hier aber die Simulation |
Strandbahnhof in Travemünde
In der Halle vom Strandbahnhof in Travemünde
Überflüssig zu erwähnen, dass im Rahmen des LBE-Projekts die 3 Bahnhofsgebäude (Hafenbahnhof: Achim Fricke; Strandbahnhof: Benjamin Hogl; Bf. Niendorf: Steffen Mauder) sowie eine Reihe Nebengebäude (Stellwerk Trb; Signalbrücke; Wasserhaus; Güterschuppen und Beamtenhaus Hafenbahnhof; Wasserturm Strandbahnhof; Backstein-Wohnhäuser) als hochdetaillierte virtuelle Gebäudemodelle entstanden sind, die z.T. schon heute im EEP-Shop einzeln erhältlich sind.
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Wasserturm am Strandbahnhof, davor eine S10 |
Wie zuvor, hier die Simulation |
Der Hafenbahnhof in Travemünde
Lübeck 1908
Und dann ist da noch ein geplantes Projekt des Verfassers, das sich derzeit erst in einem Anfangsstadium befindet und aller Voraussicht im nächsten Jahr erst richtig begonnen werden kann. Es handelt sich um die Darstellung der Gleisanlagen rund um den alten, bis 1908 bestehenden Lübecker Hauptbahnhof am Holstentor. In etwa entspricht die Anlage der bekannten, in Spur Z verwirklichten Anlage, soll jedoch maßstäblich ausgeführt werden und etwa von der Stadtgrabenbrücke bis etwa in den Bereich der heutigen Possehlbrücke reichen. Die wichtigsten markanten Gebäude für dieses Projekt, zu denen neben dem Bahnhofsgebäude natürlich das Holstentor selbst gehört, hat sich bereits EEP-Konstrukteur Frank Mell vorgenommen, während der Altstadthügel mit den markanten 7 Türmen lediglich auf einer Fotokulisse dargestellt werden soll.
Vor dem alten Lübecker Hauptbahnhof, Simulation
Wie das in etwa zusammenwirkt wird, wurde bereits anhand einer Stellprobe ausprobiert und mit dem Originalzustand verglichen, von dem ja den LBE-Freunden das hier nochmals im Zusammenhang gezeigte Vorbildfoto bereits bestens bekannt ist.
Nun bleibt zu hoffen, dass insbesondere die Travemünde-Anlage bald öffentlich erhältlich sein wird, damit sich möglichst viele LBE-Freunde dieses Vergnügen gönnen können, ohne –wie seinerzeit der Verfasser dieser Zeilen- alles im „stillen Kellerlein“ im Laufe von Jahrzehnten als reale H0-Anlage selber bauen zu „müssen“. Doch darüber später einmal mehr