Die Dieseltriebwagen von 1936
Erstellt am Montag, 21. Mai 2012
Geschrieben von Melchior Leiß
Die Jahre 1934 bis 1936 waren in Hinblick auf die Fahrzeugbeschaffung das Zeitalter des "technologischen Umbruches" - gekennzeichnet durch die spektakulären Neu-Entwicklungen zunächst des Dampftriebwagens DT2000 und später des Doppeldeckzuges. Tatsache ist aber, dass aus betriebswirtschaftlicher Sicht die Bereitstellung der Investitionsmittel für ganz andere Dinge viel wichtiger war. Neben dem Investitionsstau im Streckennetz waren insbesondere die schlechten Deckungsbeiträge auf der Stammstrecke wie auch nach Travemünde in der Nebensaison und in den Tagesradlagen generell mit Wagenzügen und Dampftraktion eine enorme Kostenbelastung. - kein spezielles Problem der LBE im übrigen.
Wumag Triebwage T11, Aufnahmeort unbekannt [Quelle: Slg. Mauck]
Die Betriebskosten für Dieseltriebwagen waren damals bereits um den Faktor 2 geringer pro Personenkilometer. Deshalb beschloss die Direktion der LBE, zunächst einen "Wumag"-Triebwagen zu beschaffen, der in Jahresmitte 1936 als VT11 in Dienst gestellt wurde. Er passte mit seinen insgesamt 94 Sizplätzen genau in das Anforderungsprofil.
Ende 1936 gesellte sich dann noch als VT12 ein technisch fast identisches und äußerlich ähnliches Fahrzeug des Waggonbaus Uerdingen dazu.
Uerdinger Triebwagen T12, Aufnahmeort unbekannt [Quelle: Slg. Mauck]
Beide Fahrzeuge besaßen im übrigen dieselbe Motorenaustattung mit jeweils 2 Dieselmotoren der Firma Vomag, die bei 1800 U/min 115 PS leisteten.
Die vier Motoren sind bei Vomag am 16. Mai 1936 bereit zum Einbau [Foto: Slg. Mauck]